Es hatte wirklich nicht lange gedauert bis wir angekommen waren. Nachdem wir drinnen waren, schaute ich mich etwas um. Auch wenn es nicht sonderlich groß war, war es trotzdem sehr gemütlich und hübsch. Langsam folgte ich ihr ins Wohnzimmer und setzte mich dann auf sie Couch, als sie mich aufforderte. Dann bot sie mir etwas zu trinken an. "Einfach nur Wasser wäre furchtbar lieb.", meinte ich lächelnd zu ihr und sah mich dann genauer um. Man konnte wirklich nicht bestreiten, dass sie ein Talent für Einrichtungen und dekorieren hatte. So etwas konnte ich nie wirklich. trotzdem bewunderte ich Leute, die so etwas konnten. Als sie in der Küche verschwand folgte ich ihr und lehnte mich gegen ihren Türrahmen, um sie zu beobachten. "Hast du eigentlich Geschwister ?", fragte ich sie dann vorsichtig.

Ihr kam es gelegen, dass er nur ein Wasser wollte, denn sie glaubte, viel mehr hatte sie sowieso nicht im Haus. Vielleicht noch ein bisschen Cola oder Saft, doch das wäre es auch schon gewesen. "Ein Wasser kommt sofort." Zwinkernd verschwand sie in die Küche, wo sie eine Wasserflasche rausholte und damit ein Glas füllte. Gerade, als sie mit diesem zurück ins Wohnzimmer gehen wollte, sah sie auch schon Chris, welcher sie am Türrahmen gelehnt beobachtete und auf dessen Frage hin ein leichtes Seufzen ihren Lippen entwich. "Ich hatte eine Schwester.." Damit trat sie an ihm vorbei und stellte sein Getränk auf dem Tisch ab, bevor sie sich auf die Couch fallen ließ. "Leider ist sie vor ein paar Jahren verstorben.. Ich rede eigentlich mit keinem darüber, aber ich hab das Gefühl, dir trauen zu können?" Letzteres war mehr eine Frage als eine Feststellung und unsicher sah sie zu ihm. Irgendwie mochte sie ihn, er hatte irgendetwas, was ihn von den meisten anderen Männern, die sie kannte, unterschied.. Nur was war die Frage.

Langsam folgte ich ihr und nahm dann das Glas, welches sie auf den Tisch gestellt hatte. "Oh... das tut mir Leid....", murmelte ich leise und trank einen Schluck. Das erinnerte mich so sehr an mich und meine Schwester, die dachte, dass ich tot war. Als sie meinte, dass sie mir traute, breitete sich ein Grinsen auf meinen Gesicht aus und ich lies mich neben ihr nieder. "Das ist schön zu hören und ehrt mich natürlich sehr. Wenn du gerne darüber reden möchtest, dann höre ich dir natürlich zu ! Aber wenn du nicht möchtest, respektiere ich das natürlich genauso.", meinte ich ehrlich zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie schien sehr traurig zu sein, ihre Schwester verloren zu haben. Aber wer konnte ihr das auch verübeln. Einen geliebten Menschen zu verlieren, war immer schlimm. da viel mir eine Kette auf, die auf ihren Regal lag. "Gehört die dir ?", fragte ich sie dann neugierig. Woher hatte sie eine Engelskette bei sich ? Dann kam mir in den Sinn, dass eventuell ihre Schwester auch ein Engel war und sie diese hier gelassen hatte, um ihre Schwester zu beschützen.

Einen Moment brauchte Mia, um über den Vorschlag von Chris nachzudenken. Bisher hatte sie mit keinem darüber gesprochen, das war noch nie ihr Ding gewesen. Wenn dann war es wohl eher anders herum, denn ihre gute Laune konnte oft sehr ansteckend sein und genau diese Laune kehrte nun langsam zurück. Immerhin war es schon mehrere Jahre her, seid Irina gestorben war und sie hatte sich damit abgefunden, auch wenn es schwer war. Sie musste ihr Leben weiterleben. Da vernahm sie auch schon seine Frage, woraufhin sie ebenfalls zu der Kette blickte. "Nein, die hat mir meine Schwester vererbt..", antwortete sie daraufhin und wandte sich wieder ihm zu. "Ich will jetzt aber hier keine Trübsal blasen. Vorschläge her, was wir jetzt machen könnte!" Grinsend sah sie zu ihm und wartete gespannt, was er nun wohl sagen würde.

Also hatte ich doch ich doch recht gehabt. Ihre Schwester war wohl ein Engel. Vielleicht kannte ich sie ja sogar ohne das ich es jetzt wusste. Dann versuchte sie das Thema zu wechseln und ich lies sie. "Mhm gute Frage. Hättest du vielleicht Lust einen Film zu schauen ?", schlug ich ihr vor und lächelte. Sie wollte wohl nicht darüber reden und das war auch okay. Langsam stand ich auf und sah sie fragend an. "Also was meinst du ? DVD Nacht ?"

Lange brauchte sie auf seinen Vorschlag nicht nachdenken, da sprang sie auch schon auf die Beine, ein strahlendes Lächeln im Gesicht, was im totalen Gegensatz zu ihrer vorherigen Laune stand. "Klingt klasse." Damit ging sie auch schon rüber zu einem kleinen Regal, welches neben dem Fernsehn stand, und kramte in diesem. "Was hätte der Herr denn gerne?" Während sie fragte ging sie mit einer Hand voll DVDs zurück zu ihm und legte sie nacheinander auf den Tisch. "Da wäre eine bewegende Lovestory, ein Actionfilm mit viel zu viel Geballer, ein trauriges Drama und eine Komödie zum Totlachen."

Grinsend sah ich ihr hinterher und lief dann zum Tisch. Sie legte die DVDs dort drauf und ich schaute mir alle genau an. "Mhm.. Diesen hier.", meinte ich lächelnd zu ihr und reichte ihr die Kömodie. "Komödien gehen doch immer.", meinte ich zwinkernd zu ihr und setzte mich dann wieder auf die Couch. "Du hast echt einen guten Filmgeschmack. Die meisten habe ich auch.", meinte ich ehrlich zu ihr und sah ihr dann zu, wie sie die DVD einlegte. "Ich hoffe, es ist wirklich okay für dich, wenn ich hier bin. Ich möchte auf keinen Fall aufdringlich oder sonst etwas sein.", murmelte ich und spielte etwas mit meinen Händen. Hoffentlich hielt sie mich nicht für einen Stalker.

"Da hast du recht.", stimmte sie ihm schmunzelnd zu und räumte die restlichen DVDs wieder zurück an ihren Platz, froh darüber, dass er sich nicht für den Actionfilm entschieden hatte. Zwar hätte sie ihn dann mitgeschaut, doch nicht so gerne wie sie den Film, den er sich schlussendlich ausgesucht hatte, schaute. Diesen legte sie auch sogleich ein, verschwand dann jedoch nochmal in die Küche, um aus dieser etwas zu Knabbern zu holen. Erst dann ließ sie sich neben ihm auf der Couch nieder und sah amüsiert zu ihm, als sie seine Worte vernahm. "Ach was. Ich schau gerne mit Männern, die ich erst seid einer Stunde kenne Filme in meiner Wohnung." Zwinkernd wandte sie sich zum Fernsehn, wo nun der Film begann.

Fasziniert schaute ich ihr zu und auf einmal, war sie auch verschwunden. Nach einer kurzen Zeit, kam sie wieder mit einer Schüssel und setzte sich neben mich. Bei ihren Worten musste ich lachen und zwinkerte ich scherzend zu :"Na dann bin beruhigt." Als dann die Menü Musik anfing, wendete ich meinen Blick zu Fernseher. "Dafür, dass du mich hier erduldest, lade ich dich auch mal zu mir ein. Was hälst du davon ?", schlug ich ihr lächelnd vor und trank dann noch einen großen Schluck meines Wassers, welches ich noch hatte. Hoffentlich dachte sie jetzt nichts falsches von mir ! "Natürlich ohne irgendwelche Hintergedanken !", fügte ich noch schnell hinzu und lächelte sie sanft an.

"Da werde ich nicht nein sagen!" Grinsend sah sie nochmal kurz zu ihm, bevor sie sich wieder dem Fernsehn widmete, wo sie nämlich mit der Fernbedienung erstmal auf `Film starten´ gehen musste. Leicht verdrehte sie die Augen, als sie seine nächsten Worte vernahm. Hätte er nichts gesagt wäre sie auch nicht drauf gekommen. Warum auch? Doch egal. Nun würde sie sich erstmal auf den Film konzentrieren. Das war jedoch leichter gesagt als getan. Langsam rückte sie ein kleines Stück näher zu Chris und lehnte sich leicht an diesen, bevor sie kurz lachen musste, da gerade eine witzige Szene kam.

Leicht rückte sie an mich und lehnte sich leicht gegen mich. Schmunzelnd sah ich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss aufs Haar. "Du kannst dich gerne richtig an mich lehnen, wenn du willst. Ich habe dagegen wirklich nichts.", bot ich ihr an und streckte meinen Arm etwas und legte ihn, um ihre Schulter. Dann musste sie wegen den Film lachen. Es war schön zuhören und irgendwie war es sehr beruhigend. "Dein Lachen ist wirklich süß", gestand ich ihr und wurde leicht rot dabei. Schnell versuchte ich mich wieder auf den Film zu konzentrieren. Super Chris ! Was soll sie denn jetzt von dir denken ?!

Auf seine Worte erwiderte Mia nichts, sondern rückte stattdessen noch näher zu ihm, lehnte sich nun ganz gegen ihn und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Daraufhin sah sie kurz zu ihm hoch, ein Lächeln auf den wohlgeformten Lippen, sagte weiterhin jedoch nichts, sondern blickte wieder zurück zum TV. Erst als sie seine Worte hörte sah sie abermals zu ihm hoch, bemerkte das er rot wurde und meinte schmunzelnd. "Wieso so rot, Tomato?" Frech zwinkerte sie ihm zu, bevor sie ihm einfach mal einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen gab, nach welchem sie sich jedoch gleich wieder dem Film zu wandte.

Als sie ihren Kipf auf meine Schulter legte, fuhr ich leicht durch ihre Haare und ein Lächeln machte sich breit auf meinen Gesicht. Auf einmal küsste sie mich, wenn auch nur sehr kurz. Wooow ähm... Oooookay.. Ruhig und cool bleiben ! Sollte ich jetzt einfach so tun, alsob nichts passiert wäre oder sollte ich jetzt irgendetwas sagen oder tun ? Jetzt hatte sie mich wirklich total verwirrt und ich wusste nicht mehr, wie ich am Besten reagieren sollte. Doch dann entschied ich mich. Stillschweigend, sah ich zu ihr herunter und küsste sie genauso, wie sie zuvor mich. "Naja ähm.", began ich auf ihre Frage hin zu stottern.

Die Verwirrung des Mannes, an dessen Schulter sie lehnte, bekam Mia gar nicht mit. Stattdessen musste sie abermals über den Film lachen. Natürlich war sie sich noch sehr wohl bewusst, was sie soeben getan hatte. Sie hatte einen beinahe Fremden geküsst, den sie erst seid einer Stunde kannte und der mehrere Jahre älter als sie selbst war. Jedenfalls ihres Wissens nach, sie konnte ja nicht ahnen, was er war. Doch wie sagten die ganzen Leute heutzutage? You only live once.. Zudem war das ja heutzutage nicht gerade abnormal. Leicht schweifte sie ab, da holte sie ein Kuss, ebenso kurz wie ihr eigener zuvor, zurück in die Realität, woraufhin sie hoch zu Chris sah. "Ist nicht schlimm. Ich finds süß.", erwiderte sie nur schmunzelnd auf seine hingestotterte Antwort hin und zog seinen Kopf zu sich, um seine Lippen mit den Ihren zu berühren und nun mit ihm einen längeren, leidenschaftlicheren Kuss als zuvor zu teilen. "Ich mag dich..", flüsterte sie daraufhin, zwinkerte ihm zu und wandte sich wieder nach vorne. Ob sie ihn zur Zeit in die totale Verwirrung stürzte war ihr ziemlich egal.